Rettet die Harzer Wölfe!
Quicktabelle
Pos Team Sp. Pkt.
1Schönheide1843
2Preußen1842
3FASS Berlin1834
4Braunlage1834
5Niesky1831
6Timmendorf1828
7Wedemark1821
8Adendorf1817
9Bremerhaven1811
10Jonsdorf189
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ESC zahlt Preis für Ruhe und Planungssicherheit - Gerede über unabsehbare Risiken ist nun der Boden entzogen!

Insgesamt „befriedigend“, im einzelnen zwischen „erleichternd“ und „höchst ärgerlich“, so fällt die Ergebnisbewertung der gestrigen Arbeitsgerichtsverhandlungen des ESC „Harzer Wölfe“ Braunlage e.V. aus.
Sämtlich mit Vergleichen in den 5 Fällen wurde ein Schlußstrich unter die schwelenden Spekulationen über unabsehbare Risiken für den Club gezogen. Zwischen € 10.500 bis 13.000 liegt nach Wahl des Clubs die Gesamtverpflichtung aus diesen Verfahren. Die Zahlungen sind zudem sämtlich in mehreren Raten bis April zu leisten und stehen nicht als großes Gebirge schon nächste Woche vor der Tür.

Auf der Rechnung des Clubs waren stets die Ansprüche von Pavel Vait; lediglich die Höhe war fraglich. „Insofern sind wir über das gefundene Ergebnis sehr erleichtert“, hob Wölfe-Vize-Präsident Richard J. Flohr hervor, der zusammen mit dem Goslarer Anwalt Stefan Scharfenberg den Club vorort vertrat. In seinem Fall könnte es sogar zu einem Wiedersehen im Wölfe-Trikot kommen. Ein Teil des mit ihm geschlossenen Vergleichs sieht nach Wahl des Clubs auch ein Vertragsangebot für die kommende Saison 08/09 vor. Entsprechend würde es zu unterschiedlich hohen Ausgleichszahlungen kommen. „Ich denke, beide Seiten haben sich in diesem Streit stets fair verhalten. Deshalb steht einem Neuengagement von daher auch kein Hindernis im Wege“, stellt Flohr für die Wölfe klar.

Ganz anders sieht es in Sachen Furo und Schröder aus. Ex-Trainer Furo ließ buchstäblich in letzter Sekunde einen um € 500 höheren Betrag in den Vergleich diktieren, als ihm der Club bereits im Frühjahr letzten Jahres zahlen wollte und der auch nun im Prozeß eigentlich zur Debatte stand. „Dieses Prozesses hätte es wahrlich nicht bedurft. Jan hätte damals sein Geld bekommen und wäre heute bezahlter Nachwuchstrainer im Club – aber da stand ihm offenbar sein gekränktes Ego im Wege; bis heute ist er persönlich über seine Freistellung im letzten Jahr gekränkt“, bedauert Flohr diese Entwicklung.

Der sogenannte „Star-Anwalt“ Cech (GZ-Bericht) und sein Mandant Roland Schröder bekamen vom Gericht deutlich aufgezeigt, daß keine Anspruchsgrundlage für ihre Forderung erkennbar sei und folgte somit klar der Auffassung des Clubs. Gleichwohl wurde von beiden Revision eines solchen Urteils angedroht, was weiterhin Unsicherheit und weitere öffentliche Diskussionen über die ausstehenden Risiken des Clubs zur Folge gehabt hätte. Ein Umstand, der in den letzten Wochen zur Verunsicherung möglicher Investoren und Sponsoren geführt hat. Die deshalb mit Schröder vereinbarte Zahlung, die bei den Wölfen tiefstes Unrechtsempfinden verursacht, ist einzig der „Preis für Ruhe und Planungssicherheit“, erklärte Flohr sichtlich verstimmt. „Das Thema Schröder ist für die Harzer Wölfe nun nur noch Geschichte“, weiß sich Clubführung mit Trainer und Mannschaft in dieser Frage absolut einig.

Genauso müssen beide Zahlungen an die Spieler Vida und Kloucek gesehen werden, die vom Braunlager Spieler-Berater Casten inszeniert wurden. Beide hatten bekanntlich im Sommer keinen Schritt auf europäischen Boden gesetzt, bekommen nun aber ein Monatsgehalt Schaden ersetzt, weil Unstimmigkeiten über ihre Kündigungsadressen geltend gemacht wurden.

Überhaupt ist bezeichnend, daß es mit Schröder, Furo und Casten ausgerechnet drei Braunlager waren, die mit mehr oder weniger juristischen Winkelzügen darauf aus waren, den naturgemäß fragilen Neuaufbau des Harzer Eishockeys nach zuvor erlittener Insolvenz des Vorgängervereins zu stören und weiter zu erschweren. Dieser Hang zur Selbstzerfleischung sei ja im Ort kein Einzelfall, wird aus dem Umfeld des Clubs kolportiert.
“Wenn solche Fälle deutschlandweit Schule machten, wäre dies der Tod für Vereine unterhalb der 1. Liga“, sieht Flohr eine Gefahr. „Dies ist personell und finanziell gar nicht zu leisten. Wenn jeder Spieler oder Trainer nach einer Freistellung oder Kündigung erst einmal klagt, sogar auf Dinge, die ausdrücklich nicht im Vertrag stehen, können wir die Läden bald dichtmachen“, spricht auch ein gewisses Unverständnis darüber mit, daß solche Prozesse überhaupt geführt werden und Mitstreiter finden. „Ich denke, daß diese Vorgänge bei unseren Vorstandskollegen anderer Vereine jedenfalls nicht unbemerkt bleiben und sie sich ihren Reim darauf machen. Wir werden unsere Lehren daraus jedenfalls ziehen“, schließt Flohr das Kapitel der nun abgeschlossenen Klagewelle.

„Die protokollierten Vergleiche liegen in Summe ca. € 5-7.000 unter unserem Ansatz für Risikovorsorge dieser Prozesse im Dezember-Forecast, den wir z.B. auch der KBG Braunlage zur Bewertung über ein in Aussicht gestelltes Sponsoring vorlegen mußten. Das zeigt, daß wir seriös und vorsichtig mit diesem Thema umgegangen sind“, stellt Finanz-Chef Dieter Hartig den Betrag ins rechte Licht.

„Unabhängig davon müssen wir in den nächsten Wochen nun auch dringend thematisieren, wie sich der Ort, wie sich der Harz zum Eishockey stellt“, blickt Flohr sogleich in die Zukunft: „Es müssen alle an einem Strang in dieselbe Richtung ziehen und auch persönliche Eitelkeiten hintanstellen, um aus den beschränkten Möglichkeiten einen maximalen Ertrag zu erzielen! Da muß auch eine gewisse Selbstreinigung einsetzen. Braunlage und der Harz besitzen jedenfalls mehr Potential auch für professionelles Eishockey, als einige Auguren hier zu denken in der Lage sind.“

Mit den geschlossenen Vergleichen wurde vom Club jedenfalls das seine getan, um wieder Ruhe und Planungssicherheit herzustellen und den öffentlich geführten Diskussionen um seine Risikolage den Boden zu entziehen.


Eingestellt von: Robert Koch 10.01.08 21:48h

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